Wir alle kennen Leute, die “über Leichen gehen“, um ihre Ziele zu erreichen, auch in Firmen und Unternehmen. Sehr viele dieser Menschen haben Erfolg. Sie orientieren sich mit ihrer Verhaltensweise an Niccolo Machiavelli, dem florentinischen Machtmenschen und Philosophen, der nicht an Wertschöpfung durch Anstand geglaubt hat, sondern schon eher an Respekt durch Macht. Dass seit der Renaissance einige hundert Jahre vergangen sind, hat der Popularität Machiavellis nicht geschadet. Trotzdem: In der heutigen digitalen Gesellschaft, wo Informationen frei fliessen und Zusammenhänge für jene, die sie erkennen wollen, oft auch erkennbar sind, gibt es zusätzliche Regeln, die zu beachten sind. Dazu gehört auch die Pflege des Unternehmenswertes innerhalb der Gesellschaft. Ein Artikel in der Handelszeitung beleuchtet diesen Aspekt des Unternehmertums:
“Woran können sich Führungskräfte heute sinnvoll orientieren, wenn sie sich gesellschaftlich verpflichten wollen? Sicherlich nicht allein an abstrakten Prämissen. Ihre Ideen müssen in den Köpfen der Bürger ankommen, von diesen angenommen und verinnerlicht werden. Aus diesem Grund haben Schweizer Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft eine “Verantwortungspyramide“ entwickelt, auf deren Basis der Dialog zwischen Öffentlichkeit und Wirtschaft wieder in Gang gesetzt werden soll…“Gerade in der aktuellen Krise, die einen kräftigen Vertrauensverlust auf Seiten der Bürger gegenüber der Wirtschaft verursacht, ist eine solche Initiative zu begrüssen. Ein Unternehmen, das sich auf die Fahne geschrieben hat, nicht nur Geld zu vermehren, sondern auch gesellschaftliche Wertschöpfung zu betreiben, kann diesen Ansprüchen womöglich genügen (wenn es Erfolg hat). Eigentlich scheint es ja ganz einfach zu sein: Wer auch im Geschäft anständig bleibt, müsste auch den Respekt der Gesellschaft erhalten – oder etwa doch nicht? Wie hat es doch Niccolo Machiavelli vor ziemlich genau 500 Jahren schon gesagt:
"Die Menschen scheuen sich weniger, einen anzugreifen, der sich beliebt gemacht hat, als einen, den sie fürchten."
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