Viele Arbeitnehmer scheinen es instinktiv gemerkt zu haben: Laut einer aktuellen Umfrage der Personensuchmaschine Yasni bei über 1.000 Internet-Nutzern aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, verzichten rund 50 Prozent der User ganz oder teilweise auf eine Mitgliedschaft bei sozialen Netzen - aus Angst vor negativen Folgen. Nun zeigt eine Studie der Universität Zürich, dass dieses Verhalten scheinbar eine gewisse Berechtigung hat. Social Networking mache nicht glücklich, haben die Autoren herausgefunden (im Gegensatz zu einer älteren amerikanischen Studie, die das Gegenteil behauptet hat). Doch die Zürcher Untersuchung geht noch weiter, wie Maren Osterloh in der Berliner Morgenpost berichtet:
“Menschen, die Facebook meiden, besitzen mehr Lebenszufriedenheit, ergab die Studie. Sie haben auch eine bessere psychische Gesundheit und sind gewissenhafter als Facebook-Fans. Und Gewissenhaftigkeit hängt den Forschern zufolge eng mit dem Erfolg im Berufsleben zusammen. Bertolt Meyer von der Uni Zürich folgert deshalb: "Menschen, die nicht in sozialen Netzwerken sind, sind gewissenhafter und haben in der Regel mehr Berufserfolg." In diesem Punkt müsse allerdings noch weiter geforscht werden…“Dem anzufügen wäre, dass es noch nie so leicht war, wie heute, im digitalen Zeitalter, zu kommunizieren und Kontakte zu pflegen - auch ohne Facebook. Für extrovertierte Selbstdarsteller sind soziale Netze wie Facebook oder Twitter allerdings ein sehr geeignetes Medium, um sich zu präsentieren. Deshalb sind dort wohl so viele Prominente, Möchtegern-Prominente und Politiker zu finden. Dass der Reiz der oberflächlichen Kontakte nicht unbedingt langanhaltend sein muss, merkt jetzt auch Twitter. Das Netzwerk hat bis vor kurzem enorme Wachstumsraten verzeichnet. Jetzt scheint aber bereits der Schrumpfprozess zu beginnen. Die Wachstumskurve zeigt plötzlich nach unten – und zwar im Twitter-Stammland USA, wo im Oktober immerhin 8 Prozent weniger Besucher als im September vorbeischauten.
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