Donnerstag, 21. Mai 2015

Dünn, dünner, am dünnsten

Das musste ja so kommen: Der Fernseher als “Tapete“. Es ist noch nicht lange her, dass ein Fernsehgerät mindestens einen Quadratmeter in einer Ecke der guten Stube einnahm – die Bildröhre war gross und schwer. Dann kamen LCD- und Plasma-Bildschirme: flach, elegant und dünn. Aber, wie viele Schlankheitsexperten wissen, dünn ist relativ – und so hat jetzt der koreanische Hersteller LG ein Fernsehdisplay vorgestellt, dass gerade noch knapp einen Millimeter dick und biegbar ist, und das wie ein Poster an die Wand gehängt werden kann.

LG OLED-Display: Beinahe so dünn wie Papier.                                    Bild LG
OLED-Technologie ist nicht brandneu, hat den Durchbruch aber noch nicht geschafft, weil grosse Displays schwierig zu herstellen und noch zu teuer sind. Die Technologie bietet eine extrem gute Farbenqualität, extreme Kontrastmöglichkeiten und absolute Bewegungsschärfe. Zitat aus stern.de:
“Der in New York präsentierte Rekord-TV hat eine Bildschirmdiagonale von 55 Zoll (138 Zentimeter), wiegt dabei aber gerade einmal 1,9 Kilogramm und lässt sich mit einer Magnetmatte an der Wand befestigen - und von dort wie eine Folie wieder abziehen. Die eingesetzte OLED-Technologie benötigt anders als etwa LCD keine Hintergrundbeleuchtung und ermöglicht so erst dieses extrem dünne Display. Wann genau es das superflache Display in ein fertiges Produkt schaffen soll, verriet LG aber nicht…“
Oled wird in Fachkreisen schon lange als die bahnbrechende Zukunftstechnologie für Displays gehandelt – allerdings geht die Entwicklung eher langsam voran. ZDnet.de erklärt:
“Mit Liquid Crystal Display (LCD) und Plasma setzte vor Jahren die Entwicklung von HD-Geräten ein, die sich aber verstärkt in Richtung LED-Technik verschoben hat. OLED soll den nächsten großen Entwicklungssprung bringen. Die organischen Leuchtdioden ermöglichen nicht nur extrem dünne, sondern auch sehr biegsame Bildschirme. Weil sie von selbst leuchten, benötigen sie anders als bisherige Lösungen keine Hintergrundbeleuchtung. Dadurch eignen sie sich nicht nur für extrem flache Fernseher, sondern auch für Wearables und andere Mobilgeräte. So setzen viele Smartphones, etwa von Samsung, schon länger OLED-Anzeigen ein. LG Display geht davon aus, dass sich OLED in Zukunft zur Standardtechnologie nahezu aller Produkte entwickeln wird. Ein Hindernis sind derzeit aber noch die nach wie vor hohen Produktionskosten. Ein Grund dafür ist eine traditionell schlechte Ausbeute bei der Fertigung. Der relativ hohe Ausschuss bedeutet höhere Kosten für jeden Bildschirm, der vom Band läuft. Diese werden dann an die Verbraucher weitergegeben. So verlangt LG für seinen 65 Zoll großen 4K-OLED-TV beispielsweise stolze 9000 Dollar.“

Wir warten also noch eine Weile, bis wir uns ein neues TV-Gerät anschaffen. Man kann aber sicher davon ausgehen, dass es nicht lange dauern wird, bis ultradünne-, ultra-HD-Fernsehgeräte für viel, viel weniger Geld auf den Markt kommen.

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