Montag, 14. September 2009

Windows Vista: Doch nicht so schlecht? Ein Nachruf

Man weiss es, weil man es gelesen und gehört hat: Finger weg von Windows Vista - das Betriebssystem sei klobig, unstabil und generell benutzerunfreundlich. So sehr, dass MS-Konkurrent Apple in den USA sogar mit Vista-Anti-Werbung für die eigenen PC Werbung machte. Doch jetzt, wo Windows 7 vor der Tür steht, hab auch ich endlich mal Vista ausprobiert – allerdings gezwungenermassen. Das Resultat: Vista ist gar nicht (mehr) so schlecht wie sein Ruf.
Die Havarie kam völlig unerwartet. Gerade noch hatte mein siebenjähriger IBM Thinkpad R50 perfekt funktioniert, dann erschienen auf dem Bildschirm plötzlich nur noch schwarz-weisse Hieroglyphen. Das war es dann. Die Diagnose beim Spezialisten ergab, dass das Motherboard, also das Herz meines PC, den Geist aufgegeben hatte. Immerhin war die Festplatte unbeschädigt, wichtige Daten gingen nicht verloren. Der neue Laptop war schnell gefunden: Ein HP der G-60-Serie, leider nicht mit XP, sondern nur mit Windows Vista erhältlich. Da mir der Verkäufer versicherte, dass meine bisherigen Office 2003 Programme und andere Software problemlos mit Vista laufen würden (und da es sich bei diesem PC nicht um mein primäres Arbeitsinstrument handelt), habe ich zugegriffen. Installation und Konfiguration dauerten nicht lange – nun läuft die Maschine und macht sogar Spass – mit Schnelligkeit und Benutzerfreundlichkeit. Natürlich war es anfänglich lästig, dass die Benutzeroberflächen und Menus nicht den gewohnten XP-Look hatten. Relativ schnell kam aber die Erkenntnis, dass Vista nicht so schlecht ist, wie sein Ruf. Wenn jetzt Windows 7 hält, was es verspricht, kann das Arbeiten am PC ja richtig heiter werden:
“Windows 7 läuft so angenehm, wie man sich das nach dem soliden Windows XP eigentlich schon von Vista erwartet hätte. Das System macht einen schnellen Eindruck, im 7-Tage-Test gab es keinen einzigen Aussetzer. Der Desktop wirkt vor allem dank der erneuerten Taskleiste sehr viel aufgeräumter als bisher. Die mitgelieferte Software beschränkt sich auf das Wesentliche, lässt sich aber im
Internet leicht ergänzen. Wer als Windows-Anwender noch bei XP ist, geht anders als bei Vista kaum ein Risiko ein, vom Wechsel aufs neue System enttäuscht zu
werden.“
Dass Windows Vista bei den Usern nie richtig ankam, lag nicht nur am Produkt. Die meisten Anwender sind Gewohnheitstiere – Neuerungen und Änderungen am PC werden wenn immer möglich gemieden. Die Systeme sind schon so komplex genug. In einem Yahoo-Forum zum Thema Vista brachte es ein Teilnehmer auf den Punkt:
“Ich finde Vista bei weitem nicht so schlecht wie es von Manchen gemacht wird. Außerdem wurde bei jedem Windows am Anfang gemotzt und gejammert. Sobald sich die Leute dran gewöhnt haben, kommt dann wieder einen neue Version und dann geht das Gejammer von vorne los…“

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