Montag, 3. November 2014

Skifahren in der digitalen Cloud

Die höheren Regionen haben ja bereits die ersten kräftigen Schneefälle gesehen – der Winter ist nicht aufzuhalten, und schliesslich ist Vorfreude immer noch die schönste Freude. Und wenn es früher noch gereicht hat, die Ausrüstung für die kommende Skisaison vorzubereiten, ist das im digitalen Zeitalter etwas komplizierter geworden. Heute gibt es nicht nur eine ganze Reihe Apps für Wintersportler, sondern auch die Skigebiete rüsten digital auf. Nutzerzahlen zeigen, dass viele User auch auf der Piste überhaupt nicht auf digitale Dienstleistungen verzichten wollen – das Smartphone ist zum ständigen Begleiter geworden.

Alles fährt Ski - aber oft nur noch mit dem Smartphone in der Tasche und der Kamera
am Helm.                                                                                                               Bild pd
Zum Beispiel in der Zillertal Arena, dem größten Skigebiet des Österreichischen Zillertals. Da wurden in der letzten Wintersaison 117‘370 Kurzfilme von Wintersportlern auf
drei eigens dafür eingerichteten SkiMovie-Strecken erstellt und den jeweiligen Nutzern kostenlos zur Verfügung gestellt. Digitale Geschwindigkeits-Messstellen wurden 170‘000mal durchfahren und 1,6 Millionen Höhenmeter-Profile wurden per Mausklick über unterschiedlichste Kanäle abgefragt. Internet, Livebilder von der Piste in HD-Qualität mit 360Grad Perspektive, automatische Geschwindigkeitsmessungen und die Möglichkeit, ein Höhenmeter-Profil des eigenen Skitages abzufragen, gehören in diesem Skigebiet in unserem Nachbarland schon seit über zwei Jahren zum Standardangebot -eine Gratis-Internet-Wolke bestehend aus 200 Hotspots sorgt für Connectivity.
"Letztlich geht es in Zeiten von Social Media nicht nur um Beförderungskapazitäten sondern auch um Datenübertragungs-Leistung. Wir haben diesen Trend rechtzeitig erkannt und sehen, dass dieses Angebot bestens von unseren Skifahrern angenommen wird", sagt der Geschäftsführer der Zeller Bergbahnen Franz Kranebitter.
Auch in der Schweiz gibt es natürlich digitale Dienstleistungen auf vielen Skipisten; die meisten funktionieren auf der Basis von Apps. Die Sonntagszeitung hat während der letzten Skisaison einen  Artikel darüber veröffentlicht und dafür Laax und das Skigebiet Stoos besucht. Zitat:
“Der Stoos nimmt hier eine Vorreiterrolle ein, seit Januar bietet er eine Skimovie-Piste an - als erstes Schweizer Gebiet. Wir wagen uns auf die Rennstrecke. Der erste Teil ist noch harmlos, man umkurvt die Slalomstangen locker. Auf dem zweiten Teil wird der Hang steil - zu steil. Einmal verkanten, und schon liegt man am Boden. Noch schmerzhafter als der Sturz ist nur der Blick auf die Videoaufzeichnung. Der Stoos ist nicht Laax. Trotzdem sagt Ivan Steiner, Marketingleiter der Stoosbahnen: «Auch für uns sind die digitalen Angebote ein Vorteil im Wettbewerb.» Darum geht der Tag in diesem kleinen Skigebiet mit der App Skiline zu Ende: Sie seziert den Tag und listet die Anzahl Pistenkilometer, Höhenmeter und passierte Skilifte auf. Die App gibt auch die Möglichkeit, mit GPS-Tracking ein genaues Abbild des Skiplausches zu zeigen. Natürlich ist dies nur lustig, wenn man sich mit anderen messen kann: Die App fungiert als eine Art Pisten-Facebook, wo man sich mit anderen Fahrern vergleichen kann…“



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